Was fällt Euch ein, wenn Ihr Korfu hört?
Denkt Ihr auch an
Zypressen, Olivenbäume, eine sehr grüne Insel mit einer traumhaften Natur?
Auch der Kaiserin von Österreich, Sissi, hat die Insel sehr gefallen.
Sissi hat die Insel mehrfach besucht und war so angetan von ihr, dass sie hier südlich der Hauptstadt einen Palast, das Achelleion, erbauen lies.
Unser Besuch auf Korfu liegt nun zwei Jahre zurück. 2018. Ende Mai.
Die Vorfreude auf die griechische Insel im Ionischen Meer ist enorm.
VORAB EIN KLEINER RÜCKBLICK
Kykladen - Dodekanes - Kreta - Zypern
Es ist schon etwas her, dass ich die Kykladen kennenlernen durfte. Die Farben - das intensive Blau des Himmels und des Meeres mit den weißgetünchten Häusern.
- Die jahrtausend Jahre alte Geschichte auf Delos nacherleben.
- Die enormen Naturgewalten auf Santorini , Thirassia und Nea Kameni rund um die bzw inmitten der Caldera.
- Paros mit der Panagia Ekatontapyliani, schönen Fischerhäfen und dicht an dicht liegenden bunten Booten.
- Naxos. Die größte, höchste und grünste Insel der Kykladen mit den meisten Quellen und dem Kouros von Flerio. Das gigantische Tempeltor Sto Palati auf der Felseninsel vor Naxos-Stadt sieht man schon von weitem.
- Und natürlich Mykonos. Die Insel der Jungen, Schwulen, Schönen und Reichen. Mit dem Windmühlenhügel Kato Myli, der das Panorama der Stadt beherrscht.
Dann die Dodekanes mit Kos, die drittgrößte Insel des Dodekanes und auch die Insel des Hippokrates genannt.
Von hier aus dann auch die umliegenden Inseln Kalymnos (Insel der Schwammfischer), und Nissoros mit ihren riesigen Vulkankratern kennenlernen dürfen.
Und Kreta, die größte der griechischen Inseln. Endlich die Samaria-Schlucht durchwandern, darauf habe ich mich am meisten gefreut - und wurde nicht enttäuscht.
Schließlich habe ich auch den griechischen Teil Zyperns besucht und zum Teil mit dem Rad und mit dem Auto erleben dürfen.
All diese Touren liegen einige Jahre zurück. Viele Jahre, bevor dieses Blog entstanden ist.
12 griechische Inseln habe ich bisher besucht. Meine 13. Insel ist Korfu.
SCHON DIE ANREISE WIRD ZUM ERLEBNIS
Das Frühjahr 2018 ist zu Hause sehr warm, wir haben zu wenig Niederschlag. Dafür aber heftige Unwetter, durch die einige Orte - auch bei uns im Hunsrück - unter Schlamm und Wasser gesetzt
werden.
Und ein solches Unwetter begleitet wohl auch unseren Zug, der uns zum Flughafen bringen soll: die Verspätungen nehmen sozusagen minütlich zu.
Ein vollbeladenes Taxi vom Hauptbahnhof Koblenz in Richtung Frankfurt - ohne uns - ist schon los. Als die Zugverspätung dann schließlich bei fast drei Stunden liegt und somit der Zeitpuffer zum
Erreichen des Fliegers aufgebraucht ist, schließen wir uns mit anderen Reisenden zusammen und steigen schließlich auch ins Taxi....
....um dann nach rasanter, unterhaltsamer Taxifahrt durch die Nacht am Flughafen zu erfahren, dass unser Flieger wegen eines Lotsenstreikes vor Ort in Griechenland erst vier Stunden später
abheben wird.
Also wieder durchatmen und erst mal einen Kaffee trinken 😉.
GOUVIA
Nach zwei Stunden Flugzeit sind wir schon auf Korfu angekommen. Korfu ist die siebtgrößte Insel Griechenlands und die zweitgrößte der Ionischen Inseln.
Unsere Unterkunft liegt ca sieben Kilometer nördlich von Korfu-Stadt auf einer kleinen Halbinsel, in Gouvia. Ein guter Ausgangspunkt für die kommenden Ausflüge, zu Fuß, per Auto, mit dem
Schiff.
Und zudem noch mit einer fantastischen Aussicht auf das Ionische Meer und hin zu Korfu-Stadt.
Erst gilt es für uns anzukommen, die Umgebung zu erkunden, die Farben, das Meer, den ersten Sonnenuntergang und schließlich auch das erste Frühstück draußen auf der Terrasse einfach nur zu
genießen und die ersten Sonnenstrahlen früh am Morgen zu spüren, wobei die Luft noch angenehm kühl ist.
Hier einige Impressionen unseres "Ankommens" und unserer ersten Erkundungsrunde der direkten Umgebung in Gouvia:
Die Kirche Ypapanti liegt auf einer kleinen Insel in der Bucht von Gouvia. Im Rahmen einer netten Spazierrunde erreichen wir sie über einen kleinen Damm. Wir hören und
schauen uns um und erfahren, dass die Kirche 1713 während der venezianischen Herrschaft erbaut wurde. Zwischenzeitlich muss sie stark verfallen gewesen sein, doch engagierte Menschen aus Gouvia
haben sich um den Erhalt und den Wiederaufbau gekümmert.
Die Venezianer hatten mehr als vier Jahrhunderte die Vorherrschaft auf Korfu. Sie förderten den Anbau der Olivenbäume und legten hierüber eine gute Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Insel. Nach den Venezianern erlangten Franzosen und dann Engländer die Führung auf der Insel - jede dieser vielen Epochen in der langen Geschichte Korfus auch schon vor den Venezianern hat die Geschichte der Insel beeinflusst
1884 schließlich wurde die Insel Griechenland angeschlossen.
IONISCHES MEER
Unsere Schiffstour
Richtig früh am Morgen geht's schon los. Die Luft ist wunderbar frisch, der Tau noch auf den Blüten der Pflanzen. Es wird auch heute wieder ein heißer Tag werden - ungewöhnlich heiß auch für diese Region zu dieser Jahreszeit. Da ist ein Tag auf dem Meer genau das richtige.
Das Schiff legt im Hafen von Korfu-Stadt ab und fährt vorbei an der alten Festung nach Süden in Richtung Westküste des griechischen Festlands.
In diesem Teil des MIttelmeeres, welcher auch Ionisches Meer genannt wird, befindet sich der tiefste Teil des gesamten Mittelmeeres. Der Meeresboden dieses sogenannten Calypsotiefs liegt weit über 5.000 m unter der Wasseroberfläche.
Daran wie tief es unter unserem Schiffsbug nach unten geht, denken wir absolut nicht, als wir so über das Meer fahren. Ich genieße den noch kühlen Morgenwind, die Sonne, die die Luft langsam erwärmt, schaue auf die Wellen, die durch unser Schiff entstehen, spüre das Auf und Ab, lasse den Gedanken ihren Lauf und bin einfach nur im Jetzt.
PAXOS
Zwischenstation während unserer Schiffstour
Wir steuern die Blauen Grotten von Paxos an. Die Westküste dieser Insel, einige Kilometer südlich von Korfu gelegen, ist geprägt von schroffen, felsigen Steilwänden. Das Meer nimmt die verschiedensten Blautöne an - von türkis bis tiefblau und lädt geradezu zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Diese Gelegenheit lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
"Der Sage nach hat Poseidon mit seinem Dreizack die Insel von der Südspitze Korfus abgetrennt, um ein geschütztes Liebesnest für sich und seine Geliebte Amphitrite zu schaffen." (Quelle Wikipedia).
Viele meiner Texte, die ich einst im Lateinunterricht übersetzen musste, handelten von der griechischen Mythologie. Womit schon in meiner Schulzeit mein Interesse für dieses wunderschöne Land der Griechen gelegt wurde.
SIVOTA, GRIECHISCHES FESTLAND
Der letzte Stopp während unserer Schiffstour
Unsere letzte Station heute ist ein schönes, kleines Dorf mit noch nicht einmal 1.000 Einwohnern auf dem griechischen Festland in der Region Epirus: Sivota.
Wir schlendern durch die engen Gässchen auch auf der Suche nach Schatten, shoppen in den kleinen Souvenirläden, genießen die Zeit, Ruhe und Atmosphäre in einem Café und bevor es zurück auf das Schiff geht statten wir noch einer Taverne direkt am Hafen gelegen einen kleinen Besuch ab und stärken uns für die Rückfahrt.
Auch unsere Crew scheint mit diesem besonderen Tag zufrieden zu sein. Auf der Rückfahrt zur Insel Korfu in den Abend hinein tanzen wir alle gemeinsam Sirtaki, es wird gesungen - keiner kann sich dieser guten Stimmung entziehen, jeder ist dabei, auch mit ein klein wenig Wehmut, dass dieser Tag jetzt doch schon zu Ende sein soll.
Leider darf ich das Video mit uns sirtakitanzenden Gästen zur Musik nicht im Blog einbinden. #uploadfilter
PALEOKASTRITSA AN DER WESTKÜSTE
Die Ausdehnung der Insel Korfu ist in der Länge etwa 85 Kilometer und in der Breite bis zu 18 Kilometer. Von unserem Ausgangsort Gouvia an der Ostküste bis Paleokastritsa an der Westküste sind es gerade mal 15 Kilometer.
Nach etwa 30 Minuten quer über die Insel schlängelt sich die kleine Straße an Zypressen und Olivenbäumen vorbei wieder hinunter zum Meer. Einen Ortskern gibt es nicht, Häuser und Hotels verteilen sich in die Landschaft und an den zum Ort gehörenden Hängen der Buchten.
Auf der Fahrt hinunter zur Bucht entdecken wir draußen vor der Küste einen besonderen Felsen, der aus dem Meer herausragt. "Er soll, einer Legende nach, das versteinerte Schiff der Phaiaken sein, das gemäß der griechischen Mythologie von Poseidon in einen Fels verwandelt wurde, nachdem es Odysseus in dessen Heimat Ithaka gebracht hat. Laut Homers Odyssee gelangte Odysseus als Schiffbrüchiger schwimmend an die Küste Scherias. Der Strand bei Paleokastritsa soll nach einer Theorie der Ort sein, an dem Odysseus der Prinzessin Nausikaa begegnete. Ihr Vater Alkinoos, König der Phäaken, sorgte dafür, dass Odysseus in seine Heimat gebracht wurde" (Quelle: Wikipedia)
Bekannt ist Paleokastritsa nicht nur dafür, dass hier Vicky Leaondros geboren wurde, sondern besonders auch für das Kloster Moni Paleokastritsa, welches auf einem Felsen über dem Ort liegt. Um das im 13. Jahrhundert gegründete Kloster besuchen zu können, muss man eine kleine Straße am Ende der Bucht den Felsen hinauf. Derzeit ist die Straße gesperrt, so dass wir das Kloster nur aus der Ferne sehen und nicht besuchen können.
Kristallklares Wasser. Wunderschöne Buchten. Kleine Höhlen. Viele Felsvorsprünge. Dieses alles lässt sich von hier aus gut mit dem Boot vom Meer aus erkunden. Ein Boot nach dem anderen legt in der kleinen Bucht am Fuße des Klosters ab und begibt sich auf eine etwa 45 minütige Rundfahrt zu verschiedenen Grotten und Buchten.
Wir aber verzichten heute auf die Bootstour und lernen Paleokastritsa per pedes kennen, schlendern durch die engen Gassen über die verschiedenen Hügel und schauen von einer Terrasse eines Cafés aus dem Treiben auf dem Meer zu. WirZeit. Gehaichnis.
LAKONES
Schließlich führt uns der Weg weiter über enge, kurvige Straßen Richtung Nordosten. Das Bergdorf Lakones, welches an den Hängen über Paleokastritsa liegt, wird auch als der "Balkon des Ionischen Meeres" bezeichnet. Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick auf Paleokastritsa mit dem Kloster und den vielen Buchten.
Es muss von Lakones aus einen schönen Wanderweg durch die Olivenhaine geben, der wieder hinunter nach Paleokastritsa führt. Diesen gehen wir heute nicht.
Unser Weg führt uns statt dessen zu einem Kloster in den Hügeln von Korfus Norden mit einem kurzen Zwischenstopp im kleinen Bergdorf Makrades. Hier stöbern wir in den Läden nach Produkten aus Olivenholz, Olivenseifen und -öl, Likör aus Kumquats (Zwergorangen), Honig uvm.
AN DER OSTKÜSTE
Korfu liegt südöstlich des italienischen Stiefelabsatzes und hier im Nordosten auf Höhe Albaniens.
Wir fahren schließlich die Ostküste Korfus auf der Küstenstraße entlang und haben Albanien immer in Sichtweite. An der engsten Stelle in der Straße von Korfu ist das Meer nur ca 2 km von der Küste Korfus zur Küste Albaniens breit.
Wir nehmen den Wegweiser zum höchsten Berg der Insel Pantokrator wahr, folgen jedoch weiter der Küstenstraße. Die Wanderung hinauf zum Pantokrator muss sehr schön und mit traumhaften
Ausblicken bestückt sein.
KASSIOPI
Im Nordosten
Am Fuße des höchsten Berges kommen wir in die Hafenstadt Kassiopi, ca 35 km von Korfu-Stadt entfernt. Wir parken direkt am Ortseingang und spazieren zum Hafen, vorbei an Tavernen und vielen kleinen Pensionen. Für größere Hotels ist in dieser auf das Meer hinausragende Landzunge kein Platz.
Der Hafen liegt geschützt in einer Bucht. Fischerboote gibt es heute weniger, dafür mehr Motorboote.
Angeblich soll Kassiopi auch Ziel von Giacomo Casanova gewesen sein. Die Geschichten dieses Romantikers und Abenteurers haben wir jedoch während unseres Besuches hier nicht erfahren können. Weiß jemand von Euch eventuell mehr?
KORFU - STADT
Schatten und Licht
Bereits bei unserer Ankunft auf der Insel ist es uns aufgefallen. Und hier an der Bushaltestelle in Korfu-Stadt, an der wir gerade ankommen, ist es wieder augenscheinlich: Korfu hat ein Müllproblem.
Der Müll wird über längere Zeit nicht abgeholt, da die Kapazitäten der Deponie auf der Insel erschöpft sind. Die Deponie ist schlecht gesichert und chronisch überfüllt. Es kam sogar vor, dass Restaurants schlossen, weil der Gestank des Mülls für die Gäste nicht zu ertragen war.
Dieses Problem ist kein neues. Seit vielen Jahren fehlt auf Korfu ein tragfähiges Abfallwirtschaftskonzept. Es scheint aber zwischenzeitlich Pläne zu geben, die Abfallwirtschaft per Recycling, Wertstoffsammlung, Bioabfälle besser zu organisieren.
Der erste Wertstoffhof eröffnete im Sommer 2018 in Spartilas, viele weitere folgten, oft in Eigeninitiative der Dorfgemeinschaften.
Dass der Tourismus und somit wir Gäste natürlich einen maßgeblichen Anteil an diesen Müllbergen tragen, liegt auf der Hand. Das erste, was uns direkt auffällt: es gibt kein Mehrwegsystem für Flaschen. Wasser - und das benötigen wir viel in diesen heißen Tagen - gibt es in den Restaurants und Supermärkten nur in Plastikflaschen ohne Pfand. Dass wir grundsätzlich auf die Nutzung von Plastiktüten im Alltag und auf Reisen verzichten ist das Mindeste. Mit eine Lösung kann doch nur Müllvermeidung sein. Und das geht uns Gäste genauso an und nicht nur unsere Gastgeber.
Dass Tourismus ein wichtiger - wenn nicht sogar DER - Wirtschaftsfaktor für viele Destinationen weltweit ist, darf nicht dazu führen, dass wir Gäste das zerstören, was wir eigentlich kennenlernen und erfahren möchten. Das Thema "Overtourism" wird viel diskutiert. An diesen sogenannten Hot Spots kommt es schließlich zu Konflikten zwischen Einheimischen und Gästen - keiner fühlt sich mehr wohl, weder Gastgeber noch Gäste.
Auch irritiert mich die Aussage einiger Reisenden, wenn sie von ihren Erlebnissen berichten, dass sie sich über „die vielen Touris“ beklagen. Sind sie doch selbst einer dieser „Touris“!
Wir beobachten jeden Morgen beim Frühstück, da wir einen guten Blick von unserer Frühstücksterrasse auf den Hafen von Korfu-Stadt haben, wie ein/zwei Kreuzfahrtschiffe Tausende von Menschen ausspucken, die zusätzlich zu den Gästen auf der Insel Korfu mit seinen ca 130.000 Einwohnern diese an jedem Tag neu erobern - und am Abend oder nächsten Tag dann den Platz im Hafen räumen für das nächste Schiff.
Dieser Bericht entsteht in Zeiten von Corona.
Mai 2020.
Keiner weiß derzeit, wie und ob sich etwas "nach" (?) Corona in Bezug auf die Reisen mittel-/langfristig ändern wird. Aber dass auch der Tourismus grundsätzlich nachhaltiger gestaltet werden muss sehe ich als wichtige Aufgabe von uns allen - als Gast und Gastgeber.
Vergangenheit und Gegenwart - eine wunderschöne Symbiose
Wir erleben Korfu-Stadt bei unserem Besuch schließlich ganz relexad, ohne überfüllte Gassen, Cafès, Restaurants. Früh kommen wir in Korfu an. Die kleinen Läden mit ihrem vielfältigen Angebot öffnen gerade, präsentieren ihre Angebote, schieben ihre Ständer, welche die Souvenirs präsentieren, nach draußen. Ich mag diese frühen Morgenstunden, in denen man langsam spürt, wie Aktivität, Aktion zunimmt und wächst. Man sich vorbereitet, noch Zeit zum Plausch über die Gasse hinweg zum Nachbarn findet, Neuigkeiten austauscht, sich einen guten, erfolgreichen Tag wünscht.
Alte Festung
Gegenüber der Esplanade liegt die alte Festung. Wir haben sie ja schon vom Wasser aus gut sehen können, wie sie stolz auf einem Felsen im Osten der Stadt liegend den Seeweg voll und ganz im Blick hat. Sie ist über einen Meerwasserkanal von der Küsten Korfus getrennt und man gelangt nur über eine Brücke zu ihr.
Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Venezianern erbaut, als sie die Herrschaft über Korfu inne hatten.
Gegenüber der alten Festung liegt die Esplanade. Sie gilt als eine der schönsten Plätze Griechenlands und wird auch als "Klein Paris" tituliert.
Neue Festung
Inzwischen ist es früher Nachmittag. Die Sonne steht hoch, die Menschen suchen Schatten, machen Pause. Es mutet an, als seien wir die einzigen Menschen auf der Straße.
Wir suchen uns unseren Weg hin zur neuen Festung, welche von weitem sichtbar ist, den Stadtplan brauchen wir nicht. Und auf unserem Weg entdecken wir den Wochenmarkt in unmittelbarer Nähe zur neuen Festung. Hier wird Obst, Gemüse, Fisch und vieles mehr lautstark angeboten und verhandelt.
69 Jahre bauten die Venezianer Ende des 16. Jahrhunderts an dieser "neuen" Festung. Sie wurde als notwendig angesehen, da man sich durch die Türken permanent bedroht fühlte. Und die Stadt war zwischenzeitlich über die Befestigung der alten Festung hinaus stetig gewachsen.
Viele Häuser der Einwohner der Stadt mussten seinerzeit hierfür weichen und wurden einfach abgerissen. Dass Gebäude und Kirchen zerstört wurden, diente auch dazu, Material zu finden, welches für den Bau der neuen Festung benötigt wurde.
Nicht nur der faszinierende Blick, den man von der Festung über Korfu-Stadt hat, ist ein Grund, die neue Festung zu besuchen. Einige innere Tunnel führen uns immer wieder zu neuen Aus- und Einblicken.
Es ist unser letzter Tag auf dieser Insel. Eigentlich wollten wir noch auf's Festland und die Meteora-Klöster, die auf den Felsvorsprüngen in Thessalien gebaut wurden, besuchen. Doch wir bekommen diese Idee nicht mehr umgesetzt. Werden hierzu einen neuen Anlauf nehmen müssen. Somit sind wir nicht traurig, sondern wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch, wenn es mal wieder heißen wird "Greece is calling".
AUF WIEDERSEHEN, KORFU
Wir hatten eine wunderschöne und gute Zeit.
Schade ist, dass wir Tanja von Spaness und Monika von Entdecker-Greise sowie einige andere Reiseblogger, die zeitgleich auf Korfu waren, nicht treffen konnten. Ihre Berichte jedenfalls haben mir noch andere Ecken auf der Insel näher gebracht, die wir jetzt während unseres Aufenthaltes nicht mehr kennenlernen. Vielleicht besuche ich dann die Region rund um die Corfeliosbucht bei einem nächsten Aufenthalt auf Korfu - das wäre schön.
Auch könnte ich dann noch das Achilleion in Gastouri besuchen und auf den Spuren von Sisi wandeln. Oder eine tolle Radtour/MTB-Runde drehen.
"Die Welt ist wie ein Buch. Wer nicht reist kennt nur die erste Seite". (Augustinus Aurelius)
Kommentar schreiben