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2020 - Kein Ausblick ohne Rückblick

BestSix2020_Instagram_gehaichnis
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So gesehen sind ja fast alle meine Blogartikel Rückblicke. Dennoch: einen "Jahresrückblick" habe ich in den sechs Jahren meines Blogs "Gehaichnis" noch nicht verfasst . 

 

Aber in diesem 2020 ist ja nichts so, wie es bisher für mich "selbstverständlich" war. 

In der 9. Klasse hatte ich die Hausaufgabe, einen Rück- und Ausblick aus meiner Sicht als 15-Jährige auf mein Leben bisher und das was ich mir für dieses weiter vorstelle zu erarbeiten. 

Ich weiß es noch genau: der Rückblick für mich enthielt immer meine Urlaubszeit je Jahr mit meiner Familie. Seit dem ich sechs Jahre alt war haben meine Eltern mit mir und meinem großen Bruder alljährlich einen Urlaub unternehmen können. Diese 14-tägigen Reisen sind für mich bis heute eine unvergessliche, wichtige und tolle Zeit mit meiner Familie. 

 

Und der Ausblick  auf meine Zukunft - aus Sicht einer 15-Jährigen hatte ich da ganz konkrete Vorstellungen und meinen Weg beschrieben.

Nun ja - heute weiß ich, dass dies völlig anders gekommen ist.

Und das ist ok! An gewissen Abzweigungen waren verschiedene Rahmenbedingungen gegebenenfalls unvorteilhaft und ich habe ich mich dann doch für einen anderen Weg entschieden als als 15-Jährige gedacht - und meinen Weg habe ich bis heute nicht bereut. 

Was jedoch blieb: Ich liebe noch immer das Reisen - danke Paps, danke Mama!

  

Zum Ende dieses Jahres 2020 führen mich meine Gedanken auch nochmal kurz zurück zu den letzten Monaten des Jahres 2019, als ich noch mit einer Selbstverständlichkeit nach Tansania reisen konnte. Und dort unvergesslich schöne Tage mit tollen Menschen  in einer faszinierenden und schützenswerten Region verbringen durfte. Wir haben voller Zuversicht eine Schule in Tansania gebaut, die wir nun gemeinsam im September 2019 eröffnet haben. 

 

Und kaum zu Hause durfte ich auf einen anderen Kontinent weiterreisen: nach Südamerika. Im April 2018 war ich hier in Brasilien zum ersten Mal im Rahmen eines Projektes als Referentin und Workshopleiterin vor Ort. Und nun im September 2019  - nach der Weiterentwicklung und Umsetzung des Projektansatzes - sollte ich nochmal lenkend und richtungsweisend meine Erfahrungen mit einbringen und war wieder für eine Woche vor Ort in Natal. Es war bei meinem zweiten Besuch 2019 ganz anders, eventuell lag es an der politischen Situation und verschiedener Unsicherheiten. Waren die elf Monate Amtszeit des Präsidenten Bolsonaro  hier schon zu spüren?

 

Mehr als Schlagzeilen und (Un)Worte in 2020

 

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2 seit Ende des letzten Jahres lässt manche Ereignisse in den Hintergrund treten, neue Begrifflichkeiten Eingang in unseren alltäglichen Sprachgebrauch finden, Verhaltensweisen ändern sich: Die Brände in Australien, Sibirien und Kalifornien, Triage, Abstand, Quarantäne, Kontaktverbot, Toilettenpapier hamstern, Reiseverzicht und Beherbergungsverbote, Soloselbständige, Wahlen in Belarus und USA, Moria, Beirut, Erdbeben, Attentate wie in Wien und Amokfahrten wie in Trier und vieles mehr dürfen wir nicht ausblenden und müssen hinschauen, tätig sein und werden.

 

Auch mutmachende Nachrichten gibt es in diesem Jahr: Tom Moore, Jeruzalema, gemeinsames solidarisches Handeln,  Anthro-Pause, #supportyourlocals,  wunderschöne Touren in meiner Heimat, tolle Begegnungen, wenn auch mit Abstand...

 

Was also nehme ich Mutmachendes mit hinüber in das Jahr 2021? Was habe ich lernen dürfen in diesem besonderen Jahr 2020? 

 

Vertrauen und gegenseitigen Respekt

Wie wichtig ist gegenseitiges Vertrauen und Respekt - ob in der Familie, in der Freundschaft, im (Arbeits)Alltag, im Unternehmen. 

 

Immer weniger allerdings fällt es mir leicht, Vertrauen in die Medien zu haben. Es schwindet bei mir mehr und mehr in diesen Zeiten von Social Media, Echtzeit-Kommunikation, je lauter und schreiender die Headline, desto...? Welche Quelle ist wie vertrauenswürdig? Wie (verantwortungsvoll) arbeiten Medienberichterstatter? Haben sie Interesse an dem Thema und möchten es beleuchten und verstehen? Investieren sie Zeit in eine gute und umfassende Recherche? Möchten sie unabhängig Sachverhalte darstellen, die den Lesern dabei helfen, ihre eigene Meinung zu bilden per sachlicher Information? Oder möchten die Redaktionen vornehmlich Klicks? Ist weniger manchmal mehr? 

Und diese meine Wahrnehmung betrifft nicht (nur) die Corona-Berichterstattung. 

 

Aber ich habe überwiegend in diesem Jahr Vertrauen erleben dürfen: Vertrauen in die Digitalisierung, nachdem wir von heute auf morgen ins Homeoffice gingen. Vertrauen, dass wir unsere Arbeit auch auf die Entfernung hin gemeinsam werden bewältigen können. Vertrauen, dass wir wichtige Changeprozesse im Team gemeinsam trotz Abstand und Homeoffice umsetzen können. Vertrauen, dass der Chef Vertrauen in sein Team hat. Vertrauen, dass Freunde und Nachbarschaft aufgrund der besonderen Situation ebenso rücksichtsvoll im Umgang miteinander sind. Vertrauen, dass ich Familie, Freunde, Kollegen mithilfe von Zoom, facetime uvm aufgrund von Kontaktbeschränkungen nicht aus den Augen verlieren werde. Vertrauen, dass wir auch in diesem Jahr mit der VOR-TOUR-Familie Spenden werden sammeln können, um die Institutionen, welche schließlich auf Spenden angewiesen sind, auch in diesem schwierigen Jahr helfen zu können: Die Hoffnung ist ein Fahrrad. 

 

Bestes Team der Welt
Bestes Team der Welt

  

Dialog und Zuhören

Gerade Krisen zeigen auf, wie wichtig gute Information und Kommunikation ist. Und: Zuhören. Denn so lange man nur selbst redet, erfährt man nichts. 

Doch dies sind auch unter "normalen" Bedingungen wichtige Voraussetzungen für ein Miteinander, Augenhöhe, zur Bewältigung von Herausforderungen, Maßnahmen, Umsetzung von Strategien uvm. 

 

Ich wünsche mir auch von unserer Politik, dass sie in vielen Fällen genauer zuhört.

Zu so vielen Themen haben wir sachlich/fachlich was zu sagen! 

 

 

Freundschaft

Auch wenn Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse in solchen Zeiten nicht wie gewohnt stattfinden können, ist es umso schöner zu wissen, dass sie da sind: Freunde.

Auch wenn man sich länger nicht sehen konnte, hat man sich dennoch viel zu sagen und zu erzählen.

 

Danke, dass es Euch gibt!

 

Ich wünsche Euch, dass Ihr gesund bleibt bzw wieder gesund werdet. Dass Ihr Eure Hochzeit mit Freunden gemeinsam (nach)feiern könnt. Dass die gemeinsame Reise nach Tansania irgendwann doch noch stattfinden kann. Dass Bali kein Traum bleiben muss. Dass die Paralympics tatsächlich am 24.08.2021 nun starten. Dass die 25. VOR-TOUR der Hoffnung mit ihren 342 km und 2.356 hm statt 2020 jetzt ab 15.08.2021 rollen kann. Dass Ihr wieder am Tannheimertal-Radmarathon dabei sein könnt. Dass Ihr mit Eurem Hotel diese Krise übersteht. Dass Eure Agentur bestehen bleibt. Dass Ihr wieder auf die Walz gehen könnt. Dass RadCamps wieder möglich sind. Dass Eure Kids ihre Schulen und Studien gut zum Abschluss bringen und erfahren, was Studentenleben ausmacht. Dass Eure Argumente und Informationen wieder gehört und fachlich/sachlich diskutiert werden. Dass Ihr Euren Job behalten könnt. Dass Ihr zuversichtlich bleibt. Dass Ihr Spaß habt. Dass Ihr den Mut nicht verliert. Und so vieles mehr.....!

 

Und ich wünsche mir, dass ich Euch bald wieder sehen, treffen, mit Euch quatschen, reisen, tanzen, feiern, lachen, Rennrad fahren, wandern und Euch umarmen kann.

 

Bleibt bitte gesund!

 

Eure best nine 2020 des Gehaichnis-Instagram-Accounts - ich freu mich auf die best nine 2021
Eure best nine 2020 des Gehaichnis-Instagram-Accounts - ich freu mich auf die best nine 2021

 

Ach ja: Da war noch was. Reisen. In 2020.

#risikogebiete 

Was soll ich sagen: es kam auch hier gänzlich anders als geplant. 

Noch im Januar konnte ich mich mit etwa 150 Kollegen/innen auf dem Tourismuscamp in Treuchtlingen treffen.

Im Februar hatte ich unvergessliche Tage an der Nordsee zum Freipusten (wie wichtig das vor dem monatelangen Homeoffice war, hatte ich dort noch nicht wissen, eventuell aber ahnen  können). 

Im Sommer gab's ein Wiedersehen mit Freunden in Tannheim nach meinem Urlaub zu Hause - auch ohne Tannheimer Tal- Radmarathon ein gute Zeit! Wobei: In Deutschland galt zu dieser Zeit immer noch die Maskenpflicht, in Österreich nicht. Ihr wisst, wie und wo Tannheim liegt? Ob das Virus die Grenze wahrnahm? Ich tat es nicht bei meinen Rennradtouren.... Wo bin ich gerade? In Deutschland? In Österreich? 

 

 

Und im September, kurz vor dem nächsten Lockdown zu den Herbstferien (was irgendwie zu erwarten war im Hinblick auf Herbst/Winter, oder was meint ihr?), hatte ich noch die Gelegenheit, Kochel am See mit Abstand kurz kennenzulernen. 

 

Und für 2021?

Konkrete Pläne habe ich. Ganz sicher.

Mal schauen, was möglich ist, wie es kommt.  #zuversicht

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike Durst (Samstag, 02 Januar 2021 09:23)

    Liebe Anja,
    Du sprichst mir in vielen Dingen aus dem Herzen!!
    Auch wir haben die Zeit in Tannheim sehr genossen !
    Werden dann hoffentlich die kirchliche Hochzeit feiern können, obwohl der Hochzeitstag unter Corobabedingungen auch sehr schön war...
    Und Tokio.....möchte man das sportliche Ereignis überhaupt, wenn die Welt so in Unordnung ist und Sportlet unter so unterschiedlichen Voraussetzungen ihre Vorbereitung treffen können/müssen....
    Wir gehen das neue Jahr optimistisch an und ich bin sicher:
    WIR sehen uns !!
    Bleib gesund und hoffnungsvoll - auf bald��